von André Behr » 21.12.2009, 21:12
Aha, so ist das also, der Erstbegeher u. d. Wiederholer vom Original Boulder müssen mit, im Nachhinein entstandenen Griffen halt leben u. diese leichter bewerten.Diese Einstellung kann ich nicht im Geringsten nachvollziehen, da es doch eigentlich immer die Herausforderung unseres Sports war u. hoffentlich für die meisten noch ist, die Züge eines vorhandenen Problems, erfolgreich aneinander zu reihen. Genau so, wie es der Erstbegeher u.d. Wiederholer der letzten Jahre getan haben. Ich habe Verständnis für Leute, die das Definieren von Startgriffen für überflüssig halten, aber ich habe kein Verständnis, wenn bei einem jahrelang bestehenden Problem, neue Griffe zur Erleichterung entstehen. Es ist richtig, daßt es schwer ist, einen manipulierten Griff als solchen zu erkennen, wenn man den Original Boulder nicht gekannt hat. Es ist auch richtig, daßt das Schlagen von Griffen, dem Abschlagen gleichzusetzen ist.
Das trifft für mich bei bestehenden, natürlichen Griffen zu u. nicht, bei im Nachhinein entstandenen Kunstgriffen. Ich habe kein Problem mit Kletterern die unwissentlich einen Kunstgriff nehmen, aber mit denen, die wissentlich, einen Kunstboulder klettern u. das noch an die großte Glocke hängen, um in gewissen Scorecards ihren Punktestand zu erhöhen. Meine Einstellung war immer die, daßt ich das Felsproblem genau in dem Zustand klettere, wie es sich bei der Erstbegehung befand. Selbst wenn durch natürliche Erosion was Neues entsteht, würde ich es nicht benutzen. Ich denke vielen geht es gar nicht mehr um den Prozess, ein Problem ethisch korrekt zu lösen, sondern nur noch darum, mit allen Mitteln irgendwo hoch zu kommen. Egal ob mit Streifen der Matte, zehn Kilogramm Entlastung durch den Spotter oder halt einfach mit einem manipulierten Griff. Für mich verarschen diese Leute nicht nur sich selbst, sondern genauso die ethisch korrekten Boulderer.Ich möchte nicht, daßt das einer falsch versteht, außter dem Manipulieren von Bouldern, können die Leute machen, was sie für richtig halten, z.Bsp. Matten streifen, andere Startgriffe nehmen oder sich zur Erleichterung eine Leiter hinstellen, aber sie sollten es dann nicht als korrekte Leistung, an die Öffentlichkeit tragen. Beim Bouldern gibt es nun mal, genau wie in anderen Sportarten Grundregeln, die ich für wichtig halte, um einen gesunden Vergleich untereinander zu garantieren. Darum ist Ehrlichkeit Vorraussetzung, weil es eben bei uns keine Ethikkommision gibt. Grußt André